Was in Gaza geschieht, ist ein Genozid. Punkt. Kalt geplant, kalt exekutiert – von einer israelischen Regierung, die versucht, ihr barbarisches Tun als „Selbstverteidigung“ zu tarnen, während sie ein zuvor eingekesseltes Volk auslöscht.

Die Zahlen sprechen die Sprache des Grauens: Zehntausende Tote. Hunderttausende Verwundete. Eine halbe Million Menschen aus ihren Häusern gejagt. Ganze Städte pulverisiert. Hunger als Waffe – dokumentiert von den Vereinten Nationen, ignoriert von der sogenannten Wertegemeinschaft.

Das Muster der Vernichtung ist dabei alles andere als originell. Die Geschichte sollte uns das eigentlich lehren: Erst wird dem Gegenüber die Würde abgesprochen, dann wird er zum Abschuss freigegeben.
Deutschland schwor, niemals wieder zu schweigen. Heute herrscht in Berlin dröhnendes Schweigen – verordnet als Staatsräson, in Wahrheit unterlassene Hilfeleistung und Beihilfe zum Massenmord.

Wer sich nach ’45 auf ein „Nie wieder“ verpflichtete, muss dem auch Taten folgen lassen. Gaza ist ein Ghetto, in dem das Überleben der Eingesperrten nicht zum Konzept gehört.
Ohne das breite Schweigen des Westens wäre die systematische Vernichtung der Palästinenser unmöglich.

Wir, die Deutschen, sind stumme Zeugen. Schon wieder. Wer das Schweigen der deutschen Regierung als Ausrede verwendet, um von seiner eigenen Verantwortung abzulenken, macht es sich zu einfach. Aufbegehren gegen schreiendes Unrecht war noch nie ohne Risiko. Den Mut aufzubringen, muss man trainieren.

Die Tatsache, dass Deutsche sich so schwer damit tun, sich für das Überleben eines anderen Volkes einzusetzen, sagt viel über unser Verhältnis zu uns selbst aus. Wir tun auch für das Überleben der eigenen Nation kaum etwas, sondern lassen die herrschende Klasse dieses Land in den Abgrund schieben. Es ist tragisch – aber es entschuldigt das Wegducken nicht.