Dreimal zehn Minuten Bestandsaufnahme.
• Warum so negativ? Heute mal »grün«!
• Verkehrswende total: Endsieg in der Ukraine?
• Schwarz. Rot. Gold.
Siehe auch Apolut.net und demokratischerwiderstand.de.
Bestandsaufnahme! Die Medienschaffenden Kayvan Soufi-Siavash und Anselm Lenz treffen sich wöchentlich zur Bestandsaufnahme. Verlinkt wird das Privatformat im befreundeten Presseportal Apolut.net, ein Auszug wird in der Wochenzeitung Demokratischer Widerstand abgedruckt (demokratischerwiderstand.de).
Bestandsaufnahme!
K.S.S.: Hallo?
A.L.: Hallo!
K.S.S.: Jetzt gehts los! Herzlich willkommen zur ersten Ausgabe von Bestandsaufnahme, ein Format, das wir aus der Taufe gehoben haben. Es geht genau dreißig Minuten, es wird einmal die Woche stattfinden und wir werden uns über Themen austauschen, die iuns auf den Nägeln brennen. Herr Lenz, ich grüße Dich!
A.L.: Hallo, Herr Soufi-Siavash, ich grüße Dich auch!
K.S.S.: Wir beide sind Medienschaffende, haben Portale und Medien gegründet und sie entwickelt, aber wir sprechen hier als Einzelpersonen, haben eine größere Freiheit. Dieses Format soll etwas Spielerisches haben. Weil wir beide Quasselstrippen sind, haben wir uns überlegt: Nach zehn Minuten klingelt die Eieruhr.
A.L.: Unsere Themen!
K.S.S.: Presse in Zeiten von Corona, Bildung – und wir möchten über die Nato sprechen, die ja immer sagt, dass sie nicht nur Kriege führt, sondern auch für die gerechte Sache siegt. Und da stellt sich die Frage: Siegt denn die Nato? Erste Frage an dich: Die Wochenzeitung Demokratischer Widerstand würde es ja ohne Corona so nicht geben.
A.L.: Sie ist ja dadurch entstanden, dass ich vormals bei der Tageszeitung Taz war, wo man mich schasste, weil ich ein Angebot für eine Hintergrundseite 3 anbot – mit den Verlautbarungen der Regierungsoberbehörde RKI einerseits in Gegenüberstellung mit den damals schon in großer Zahl vorliegenden echten Expertisen. Und nur das Angebot gereichte dazu, mich da rauszuwerfen von dem einen auf den anderen Tag. Ich habe dann aus der Not eine Tugend gemacht, zuerst die Demokratiebewegung gegründet mit meinem ehrenwerten Mistreiter Hendrik Sodenkamp und dann das gemacht, was ich gut kann, denke ich, und womit ich mich beschäftige, seitdem ich 13 oder 14 Jahre alt war: Schwarz auf Weiß, das gedruckte Werk, die gedruckte Zeitung.
K.S.S.: Ich habe ja ein Radiovolontariat gemacht und im Zuge dessen auch bei einer Zeitung gearbeitet. Damals beim Schwäbischen Tagblatt. Ich weiß noch: Mein erster Bericht im Schwäbischen Tagblatt! Das hat schon etwas. Ein Interview haptisch zu bekommen, es zu fühlen, auf Papier. Papier ist, übrigens genau wie Bargeld, ein Stück Unabhängigkeit, weil man es nicht mehr wegbekommen kann oder durch einen Algorithmus aus der Welt schaffen kann. Ich finde, unter Corona konnte man sehen, dass die Presse eine ihrer Kernaufgaben gar nicht erfüllt. Sie sollte Inhalte so darstellen, dass der Otto-Normal-Bürger sie versteht. Und sie sollte immer kritische Fragen stellen. Die Corona-Presse hat sich aber so verändert, dass sie selber auf alle eingedroschen hat, die kritische Fragen stellten, und vor allem Journalisten gejagt hat, die die kritischen Fragen gestellt hatten. Von daher finde ich, dass die Presse ihre Berufsstand verraten hat. Niemand hat abtrünnige Journalisten mehr gejagt, als die etablierte Presse und die Konzermedien…
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